
Märchen
Märchen sind faszinierend.
Als Kinder lauschten wir begeistert und gespannt, wenn Märchen vorgelesen wurden, selbst wenn wir sie schon mehrmals gehört hatten. Wir legten immer wieder dieselben Märchen-Schallplatten auf. Obwohl wir wussten, wie es endet, war es doch jedes Mal wieder bezaubernd, in diese Welt der Könige und Prinzessinnen, der Schlösser und Drachen, der Hexen und Zwerge einzutauchen.
Später wurden andere Dinge interessant und wichtig und die Märchen gerieten in Vergessenheit.
Jahre später holten wir die Märchenbücher wieder hervor, um unseren eigenen Kindern daraus vorzulesen, und verloren geglaubte Erinnerungen wurden wieder wach.
Im Märchen lernen wir zunächst die Personen kennen, um die es geht, deren Charaktere, wo und wie sie leben, welche Rolle sie in ihrer Familie innehaben. Der Märchenheld zieht schließlich voller Vertrauen in die Welt hinaus, um sein Glück zu suchen. Dabei tauchen jedoch Probleme auf, bei deren Bewältigung die Hauptfigur aber aufgrund ihres Urvertrauens aus ganz unterschiedlichen Richtungen Hilfe erhält und sich dadurch selbst weiter entwickeln und entfalten kann. Schließlich ist das Problem gelöst und dem Helden steht die Welt offen.
Märchen erzeugen in uns innere Bilder und regen unsere Gefühle an. Wir erfahren, wie der Held aus Mangel oder Traurigkeit herauskommt und wieder ins Licht gelangt. Beim Zuhören können wir an eigene Erlebnisse anknüpfen, Kraft schöpfen und auf diese Weise ein kleines bisschen „heiler“ werden. Märchen sind für jedes Alter geeignet.
Sie in der Gemeinschaft zu lesen und vielleicht auch zu interpretieren macht noch mehr Freude.
